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Freitag, 28. Dezember 2012

Manche Dinge passieren nur in Bremen

Schwarzmalerei könnte man es nennen. Schlechtes Karma. Oder will man dem Hessebub etwas mitteilen?
Es begann im April. Meine rechte Schulter begann zu schmerzen. So stark, dass ich zum Orthopäden musste. Er stellte ein Impingement Syndrom fest. Therapie folgte. Anfang Juni bekam ich meinen neuen Wagen. 20 Jahre hatte ich keinen Unfall verursacht noch war mir jemand reingefahren. Kaum 10 Tage nach dem ich den neuen Wagen hatte in Bremen..... krachte ein Motorradfahrer hinten in mich rein. Und Anfang Dezember erwischte mich zum ersten Mal im Leben eine Lungenentzündung. Ratet mal wo? Besonders in Erinnerung bleibt mir auch der 24.03.2012. Es war Sonne und Temperaturen bis 18° Grad vorhergesagt. Werder spielte gegen Augsburg und so schlug ich meinem Bruder vor, kurz vor seinem Abschied aus Bremen doch mal an die Nordsee zu fahren. Cuxhaven war das Ziel. So holte ich ihn um 9:30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und bereits 10° Grad ab. Doch als wir in Cuxhaven ankamen.... Nebel und eisige 4,5° Grad. Der Nebel verzog sich die ganze Zeit nicht und so fuhren wir zurück. Ein ähnliches Schicksal erlitt mein Kumpel Peter, der mich in Bremen besuchte und wir nach Bremerhaven im Mai fuhren. Strömender Regen empfing uns. Allerdings lernte er durch seinen Besuch die beste Pizza in Bremen kennen.
Die gibt es im Casetta. Ecke Meyerstr. und Thedinghauser Str. Kann man wirklich nur empfehlen.  Hier ein paar Impressionen von Cuxhaven.




Sind die Bremer nur steif und nordisch kühl?

Wer sich längere zeit in Bremen aufhält merkt schnell. Die Bremer sind sehr freundlich, höflich aber nordisch unterkühlt und zurückhaltend. Man findet schwer Anschluss. Das haben mein Bruder (3 Jahre Studium in Bremen) und ein Kollege (seit 2 Jahren in Bremen) erfahren. Interessiert sich der Bremer für Fussball dann zu 99% für Werder Bremen. Übrigens danke für die 3 Punkte, die Werder in Frankfurt gelassen hat. 
Trinkt der Bremer Bier, dann konsequenterweise Becks. Doch einmal im Jahr zeigt sich der Bremer von einer anderen Seite. Dies konnte ich im Sommer feststellen. Wird doch jährlich auf der Weser die Badeinselregatta veranstaltet.  Jeder darf nur einmal in seinem Leben daran teilnehmen. 1,8 km flussaufwärts, natürlich während der Flut, paddeln Dutzende Zwei-Mann-Teams auf aufblasbaren Badeinseln die Weser hinauf. Schon eine Riesengaudi. Ich war positiv überrascht, dass der Bremer auch ein wenig crazy sein kann.



Neues aus Bremen..



Endlich Zeit mich mal wieder mit meinem Blog zu beschäftigen. Meine Suche nach kulinarischen Highlights ging weiter. Konnte es wirklich sein, dass es keine "Bremer Spezialität" gab, die mir munden konnte?
Bei meiner Suche traf ich auf Bremer Kluten. Das sind Pfefferminzstangen mit Schokolade überzogen. Teils weisser und schwarzer Schokolade. Wer mich kennt, weiss, wie ich reagierte. Wurde ich doch als Kind immer von der Großtante mit After eight beschenkt. Igitt. Wie kann man einem Kind After eight schenken wo es Rocher, Raffaello usw. gibt. Der Leser wird sich denken können, dass die Kluten nicht im Einkaufskorb landeten. Aber dann passierte das Unerwartete. Ich war zum Kaffee trinken nach Hannover eingeladen. Die Gastgeberin bat mich doch etwas typisch Bremerisches mitzubringen. Sie kommt ursprünglich aus Niederbayern. Ich tat wie Conny mir befohlen.
Und ging in die nächste Bäckerei im Schnoor. Dort sah ich etwas, was meine Aufmerksamkeit erregte: Ein rechteckiges Backwerk, dass von seinem Inneren her wie Christstollen aussah. Nur ohne Puderzucker. Ich fragte die Bäckersfrau 
um was es sich hierbei handelte. Klaben war die Antwort. Ich durfte probieren. Lecker. Ich muss gestehen, ich bin großer Christstollenfan und freue mich auf die Weihnachtszeit. Ich erfuhr, Klaben gibt es das ganze Jahr über. Und da er fast genauso wie Christstollen schmeckt, ist er die Bremer Spezialität für mich.
Verschont mich mit Knipp, Kluten, Kibbelinge oder Grünkohl mit Pinkel. Klaben das ist es.




Mittwoch, 28. März 2012

Mal was Kurzes von mir.

Heute nur ein Kurzeintrag, da ich mit dem Handy einige Fotos gemacht habe, die ich noch auf meinen PC runterladen muss. Der sinnigerweise noch in Darmstadt verweilt. Für ein paar Monate wollte ich mir hier in Bremen keinen Festnetzanschluss und DSL-Anschluss zulegen. Und für einen Surfstick ist der Empfang in meiner Bremer Wohnung zu schlecht. Aber es lohnt sich den nächsten Blog zu lesen. Er zeigt, was passiert,
wenn man sich mal auf gutes Wetter freut. Mein Bruder studiert seit knapp 3 Jahren in Bremen und auch er sagt: Bremen? Mag ich net. Zumal er in knapp 3 Jahren nur einmal ein Mädel kennengelernt hat. Da kann ich ja jegliche Ambitionen in der Richtung abhaken. Übrigens war ich am Samstag im Viertel unterwegs und kam am Elsass vorbei. Sinelli hatte mir das Flammkuchenrestaurant empfohlen. Sinelli, das Elsass gibt es noch. ;-)

Donnerstag, 15. März 2012

Bremer Brauchtum, Domtreppe fegen, Stühle rücken

Da heute ausnahmsweise mal die Sonne hier in Bremen scheint und ich heute Fischragout mit Shrimps und Petersilienkartoffeln geniessen durfte, habe ich keine Lust heute über die diversen Regenarten zu bloggen. Schön das ich nette Tips zum ausgehen von Sinelli bekommen habe. Deswegen geht es heute um Bremer Bräuche. Über den bekanntesten die Kohlfahrt habe ich ja schon in meinem ersten Blog berichtet und werde ihn deswegen heute nur erwähnen. Ein weiterer bekannter Brauch ist das Domtreppen fegen:

Männer, die am Tage ihres dreißigsten Geburtstags noch unverheiratet und nicht offiziell verlobt sind, müssen so lange die Treppen vor dem Haupteingang des Bremer Doms fegen, bis eine Jungfrau des Weges kommt und den Fegenden küsst. Das Ereignis wird meist im Freundeskreis initiiert; der Termin wird (kostenfrei) mit der Domkanzlei abgestimmt (da Amtshandlungen, Konzerte und Konzertproben im Dom naturgemäß Vorrang haben) und ganz traditionell in einer launigen, oft gereimten Anzeige in Bremer Tageszeitungen vorher angekündigt. Seit einiger Zeit wird jedoch oftmals auf die Anzeige verzichtet, damit auch das Geburtstagskind nicht weiß, was auf ihn zukommt.

Ein weiterer Brauch bezieht sich auf Leute die frisch umgezogen sind. Dem Stühle rücken.

Du bist frisch nach Bremen gezogen? Dann mach dich auf etwas gefasst. Während man bei uns im Rhein-Main-Gebiet Freunde, Verwandte und Kollegen zu einer Einweihungsparty einlädt, läuft das in Fischkopp-Country ganz anders ab. Leute sprechen sich vorher ab und vereinbaren einen Termin ohne den Neubewohner Bremens zu informieren. Besorgen, natürlich, Alkohol und etwas zum Essen. Knipp, Grünkohl mit Pinkel oder Matjes liegen da weit vorne. Dann checkt einer ob der frisch Hinzugezogene zuhause ist.
5 Minuten später klingelt es. Das Opfer öffnet unschuldig die Türe und eine Horde Fischköpp stürmt die neue Behausung. Stunden später ist der Spuk vorrüber. Sämtliche Stühle wurden verrückt und verrückt ist der Neubewohner auch. Kann er doch seine frisch renovierte Wohnung wieder renovieren. ;-)

Ach und wenn man über Fussball spricht dann natürlich nur über Werder. Andere Vereine kennt man nicht und jeder, wirklich fast jeder ist auch Werderfan hier in Bremen. Und man belächelt den Hessen, der wie ich zu Eintracht Frankfurt steht. Da muss man sich anhören: "Wo spielen die?" Und so Scherze. Liebe Bremer, liebe Werderfans. Nur mal so ganz nebenbei:

Höchste Auswärtsniederlage für Werder Bremen:

Die höchste Niederlage: Eintracht Frankfurt - Bremen 9:2 (Bundesliga, 14. November 1981)

Mittwoch, 14. März 2012

Das kulinarische Gruselkabinett aus Norddeutschland.

Nachdem ich euch von den Kohlfahrten erzählt hatte und dem berühmten und bei den Fischköpp sehr beliebten Gericht Grünkohl mit Pinkel, Kochwurst und Kasseler erzählt hatte, geht es weiter mit den kulinarischen Highlights. So kann man in der Kantine auch immer erkennen, wann es diese kulinarischen Highlights gibt. Man erkennt es an der Riesenschlange davor. Oh Gott, heute gibt es wieder Grünkohl mit Pinkel, Kochwurst und Kasseler in der Kantine. Hm. Bleibt mir Pasta oder Salatbüffet. Egal. Sei es frischer Matjes mit Salzkartoffeln, der ja noch angeht, war das nächste eingelegter Brathering mit Gewürzgurke und
Kartoffeln. Aber dann kommt der Freitag und der ist Fischtag normalerweise. Hier in Bremen ist natürlich jeder Tag Fischtag. Es gibt in der Kantine auch jeden Tag ein Fischgericht. Doch Freitag gibt es die berühmten Kibbelinge. Fischstücke in Fett frittiert dazu Pommes und eine Art Kräuterremoulade.

Keine Fischnuggets oder Fischstäbchen ähnlich. Bild folgt. Das größte Highlight ist aber die Knipp. Eine Wurst bestehend aus: Hafergrütze , Schweinskopf,  Schweinebauch, Schwarte, Rinderleber und Brühe, gewürzt mit Salz,  Piment und Pfeffer. Zerfällt und wird auf Bratkartoffeln geklatscht dazu Gewürzgurken.
Ähnlich unappetitlich ist die Pinkelwurst. Bei Pinkel denke ich an etwas anderes.
Am Schlimmsten finde ich, dass die lieben Kollegen dann einen immer überreden wollen das zu essen. Mal ehrlich. Betrachtet euch den Knipp-Teller oben. Sieht aus wie ausgekotzt. Das die Dinge hier oben auch noch anders heissen, daran gewöhnt man sich. Das ein Spritzkuchen hier Viktoria heisst wie meine Ex ist schon ätzend. Aber zum Glück gibt es kulinarische Alternativen, die ich gerne nutzen werde.


Demnächst im Blog. Norddeutsche Gebräuche die wir nicht kennen wie "Stühle rücken" und die 6 Arten von Regen, die der Bremer unterscheidet.

Dienstag, 13. März 2012

Dieser Blog hat einen Baum gepflanzt

Auch papierfreie Blogs schaden der Natur. I plant a tree  ist eine gute Sache für uns Blogger. Wird doch ein Baum gepflanzt für deinen Blog. Man kann auswählen unter Kiefer, Eiche, Buche oder Robinie. Einfach ein kurzes Posting in deinem Blog, die Website informieren und den html-code in deinem Blog implementieren.
Jetzt kannst du in Ruhe bloggen und es gibt einen Baum mehr auf diesem Planeten.

Es ist Fastnacht! Auch in Bremen?

Moin, moin wie die Fischköpp hier sagen. Und das sagen sie egal ob es Morgen oder Nacht ist. Dieser Blog erzählt kleine Anekdoten aus meiner Zeit in Bremen.

Wir im Raum Darmstadt-Dieburg kennen das. An Fastnacht geht es rund. Ob Dieborsch Äla oder Hei Hopp in Darmstadt oder Helau in Seligenstadt. Fastnacht rockt und wer an Fastnacht alleine bleibt ist selbst dran schuld. Da es mich inzwischen beruflich in das knapp 500km entfernte Bremen verschlagen hatte und nicht jedes Wochenende knapp 1.000 km fahren will, beschloss ich in Bremen zu bleiben. Schwerer Fehler. Fastnacht feiern ist hier Fehlanzeige. 

Und trotzdem sah ich selten soviel Besoffene in der Bremer Innenstadt rumfallen wie ich noch nie zuvor gesehen hatte. Aber die Leute waren nicht kostümiert. "Was geht denn hier ab?", fragte ich mich. Die Leute liefen in Gruppen rum bewaffnet mit Bollerwagen auf denen literweise Alkohol abgestellt war. Aus journalistischer Neugierde fragte ich eine Gruppe was die denn hier veranstalten. "Moin, wir machen Kohlfahrt!" Kohlfahrt. Es war der kulturelle Höhepunkt der Norddeutschen. Kohlfahrt zur Kohlzeit. Überall wird er angeboten. Grünkohl mit Pinkel (eklige Wurst), Kasseler und Kochwurst. Ob im 3-Sterne-Restaurant, in der Kantine, in der Kita oder in der Bar. Überall kann man dieses Zeug zum essen bestellen. Am Grünkohl-Super-Saturday treffen sich die Bremer in Gruppen zur Kohlfahrt. Was hat es damit auf sich?

Ein Haufen Leute die mit einem Bollerwagen durch die Gegend ziehen und mit "lustigen" Spielchen  sich gepflegt einen ansaufen. Alkohol hat im Norden Tradition. Nach knapp 8 Wochen in Bremen mit 90% Schietwetter kann ich das nachvollziehen. Manche hatten so eine Fahne..... da wusste ich es hatte starker Küstennebel geherrscht. ;-)


Also machte ich mich gelangweilt am frühen Abend auf den Heimweg, wich betrunkenen  Kohlfahrtteilnehmer aus oder fing betrunkene Kohlfahrtbremerinnen auf. Das Fernsehprogramm war aufregender. Und still floss die Weser vor sich hin und hüllte sich in Schweigen angesichts der gruseligen Bilder und trug das Erbrochene zahlreicher Kohlfahrtfahrer mit sich Richtung Nordsee.